Azelainsäure – Aus der Medizin in die Welt der Kosmetik
Hast du schon einmal von Azelainsäure gehört? Nein? – Kein
Wunder, denn diese hochpotente Säure ist noch ein wahrer Geheimtipp
in der Welt der Kosmetik und Beautypflege. Im Kampf gegen Unreinheiten und
schwere Entzündungen der Haut werden dem medizinischen Wirkstoff noch
so einige andere Eigenschaften nachgesagt, die rundum pflegen und
schön machen sollen.
Welche wertvollen Inhaltsstoffe Azelainsäure zu einem kleinen
Wundermittel machen, welche Wirkung du dir erwarten kannst und was du bei
der Anwendung beachten solltest erfährst du hier bei flaconi.
Was ist Azelainsäure?
Azelainsäure wird
aus Getreide wie Weizen, Gerste und Roggen gewonnen und
wirkt gleich auf mehreren Ebenen in der Haut. Sie gehört zu den
sogenannten Dicarbonsäuren und ähnelt chemisch betrachtet den
Fettsäuren.
Aufgrund der Wirksamkeit und Stabilität wird
für Hautpflegeprodukte jedoch meist auf synthetische Formen
zurückgegriffen.
Die Säure ist vor allem
bei der Behandlung von Rosazea und Akneein besonders hilfreicher Wirkstoff. Bei diesen
Hauterkrankungen kann es dazu kommen, dass die
Verhornungsprozesse der Haut gestört sind.
Diese kann die Azelainsäure wieder normalisieren. Doch der
pharmakologische Wirkstoff kann noch einiges mehr. Während die Säure
im medizinischen Bereich schon länger zum Einsatz kommt, findet sie nun
langsam, aber sicher auch ihren Weg in mehr und mehr Produkte der
Kosmetikbranche.
Seit wann ist Azelainsäure bekannt?
Bei der ersten entdeckten Azelainsäure handelte es sich um ein
Stoffwechselprodukt einer Pilzkultur. In diesem ersten Fall
erforschten die Wissenschaftler des San Gallicano Dermatological Institute Rom
zunächst nur die
hautaufhellenden Eigenschaften des Wirkstoffes. Bald wurden
die Wissenschaftler jedoch auch auf die effektive Wirkung gegen Rosazea und
Akne aufmerksam. Im Vergleich mit anderen Studien, stellte sich heraus dass
die Azlainsäure ähnlich gut gegen Akne hilft, wie das Antibiotikum
Tetracyclin. Im Jahr 1987 wurden diese Studien dann zum ersten Mal
öffentlich auf dem 17. Dermatologischen Weltkongress in Berlin
vorgestellt. Die offizielle Zulassung für Präparate mit dem
wertvollen Wirkstoff folgte dann im Jahr 1990.
Für wen eignet sich Creme mit Azelainsäure?
Im Grunde können alle Hauttypen von Produkten mit Azelainsäure
profitieren. Hast du jedoch sehr empfindliche oder
trockene Haut
oder leidest gar unter Neurodermitis, ist die wirksame Säure erst
einmal mit Vorsicht zu genießen, um deiner Haut nicht zu schaden. Am
besten tastet du dich hier vorsichtig und Schritt für Schritt heran.
Rezeptpflichtige Cremes mit einer höheren Dosierung sind in diesem
Sinne vorrangig für Hauttypen mit:unreine Haut, fettige Haut, sonnengeschädigte Haut,
schwerer Akne, Rosacea und
mit Hyperpigmentierungen
geeignet.
Die verschreibungspflichtigen Präparate dürfen
ab dem zwölften Lebensjahr angewendet werden. Auch
ältere Patienten (65+) können Azelainsäure-Creme ohne Bedenken
verwenden. Wegen unzureichender Studienlagen
sollten Schwangere und Stillende Azelainsäure nur mit Vorsicht
anwenden. Säuglinge hingegen, sollten auf keinen Fall mit der Creme selbst oder
auch durch eingecremte Hautareale bei den Eltern mit dem Wirkstoff in Kontakt
kommen. Die
empfindliche Kinderhaut von Babys kann nämlich stark gereizt
reagieren.
Wie wirkt Azelainsäure bei Akne?
Wie bereits erwähnt,
normalisiert die Azelainsäure Verhornungsstörungen, auch Hyperkeratose genannt. Diese zählen mitunter als
Auslöser von Akne. Die Säure kann hier direkt vorbeugen, indem sie das Ausreifen der Hautzellen rechtzeitig hemmt, so dass es zu keinen Verhornungen kommen kann. Die
Hautschüppchen lösen sich gleichmäßiger ab
und es kommt wiederum zu
weniger Mitessern und verstopften Poren.
Zudem wirkt Azelainsäure bei Akne aufgrund der
direkten Wirkung auf die mikrobielle Hautflora. Auch hier
hat die Säure eine hemmende Wirkung, insbesondere auf das Bakterium
Propionibacterium acnes, welches häufig auf Akne befallener Haut
vorzufinden ist.
Zu guter Letzt, beugt Azelaic acid schmerzhaften
Entzündungen und Rötungen vor, indem sie die Menge an freien
Fettsäuren verringert, die wiederum durch übermäßigen
Talg entstehen.
Wirkung:
- Normalisiert Verhornungsprozesse
-
Hemmt Wachstum von Bakterien auf der Haut
-
Verringert Menge an freien Fettsäuren
Wie wirkt Azelainsäure bei Rosazea?
Wie Akne, basiert Rosazea auf entzündeten Talgdrüsen. Im Gegensatz
zu Akne, bilden sich hier jedoch
kleine Pusteln und Papeln statt Mitesser. Vor allem Stirn,
Wangen und Nase sind von den typischen
Rötungen betroffen und
können durch Faktoren wie Sport oder Stress enorm verstärkt
werden. Betroffene bekommen meist ein knallrotes Gesicht. Die verstärkte
Blutung kann aber auch die Hautgefäße an Dekolleté, Armen
und anderen Körperarealen erweitern und zu
auffälligen Rötungen am ganzen Körper
führen. Rosazea betrifft vermehrt Erwachsene, häufiger Frauen als
Männer. Auch hier löst die Azelainsäure Verhornungen der Haut.
Sie
kann Symptome verringern und das Hautbild verbessern –
vor allem im zweiten Stadium der Erkrankung, in dem unreine Haut inklusive
Pickel und einer dauerhaften Rötung auftreten.
Sonstige Wirkungen
Azelainsäure besitzt auch
antioxidative Eigenschaften, welche die Zellen
schützen, indem sie freie Radikale abfangen und so
aktiv den Hautalterungsprozessen vorbeugen können.
Neben dem
Anti-Aging
Effekt schenkt die Säure deiner Haut zudem einen
frischen Glow und ein samtig-weiches Gefühl. Diese
wirkt nämlich ähnlich wie ein Dieses weicht schuppige
Gesichtspartien auf und exfoliert diese. Zudem reguliert es die
Talgproduktion und zaubert ein feinporiges Hautbild. Der Peeling-Effekt
lässt auch dunkle Verfärbungen wie Pigment- und Altersflecken
sowie Akne-Narben verblassen.
Die sanft aufhellende Wirkung der Acelainsäure lässt so nicht nur
Fehl- und Hyperpigmentierungen sowie Pickelmale verblassen,
sondern lässt automatisch auch einen
ebenmäßigeren Teint entstehen.
Sommerprossen
oder Muttermale, die wiederum auf inaktiven Melanozyten basieren, können
hingegen nicht von der Azelainsäure aufgehellt werden.
Was gibt es bei der Anwendung von Azelainsäure zu beachten?
Je nach Produkt solltest du dich in erster Linie an die Hersteller-Angaben auf
der Verpackung halten. Bestimmte Azelainsäure-Kosmetik wird am besten nur
zwei-drei Mal die Woche aufgetragen, andere Kosmetika kannst
du wiederum täglich verwenden. Ganz wichtig jedoch bei der Verwendung des
Wirkstoffs: Das Auftragen von
Sonnenschutz! Die
peelende Wirkung lässt deine Haut nämlich empfindlicher
gegenüber UV-Strahlung werden. Wir raten dir daher, die
Azelainsäure am besten abends vor dem Schlafen gehen
aufzutragen
und am nächsten Morgen eine Sonnencreme mit mindestens Lichtschutzfaktor
50 aufzutragen. Bist du von besonders schwerer Akne oder Rosacea betroffen,
solltest du auf jeden Fall einen Arzt deines Vertrauens konsultieren, um die
bestmögliche Behandlung deiner Haut zu gewährleisten. Der kleine,
aber feine Unterschied liegt nämlich in der Dosierung des Wirkstoffes:
15 bis 20 Prozent
Produkte mit 15-20-prozentigem Anteil an Azelainsäure sind
rezeptpflichtigund müssen von einem Arzt verschrieben werden.
Skinoren-Creme bzw. Gel ist z.B. ein sehr beliebtes Produkt zur
äußerlichen Behandlung von leichter bis mittelschwerer Akne.
Die korrekte Anwendung von Skinoren-Creme ist essenziell, da es aufgrund
der hohen Konzentration ansonsten zu erheblichen Schäden der Haut
kommen kann. Vor allem zu Beginn der Therapie können
vorübergehende Nebenwirkungen auftreten. Zu
gängigen Nebenwirkungen von Skinoren-Produkten
gehören u. A.:
- Unangenehmes Brennen
- Übermäßige Empfindlichkeit
- Juckreiz
- Rötungen
- Ausschlägen
- Missempfindungen
- Schmerzen
- Trockenheit
- Wassereinlagerungen
- Schwellungen
- Vermehrte Schuppenbildung
In seltenen Fällen kann es auch zu schlimmeren
allergischen Symptomen kommen oder
bestehende Asthma-Erkrankungen verschlimmern.
Unter 10 Prozent
Die niedriger dosierten Produkte eignen sich hingegen
optimal für die tägliche Pflegeroutine und
sind auch mit keinerlei Nebenwirkungen in Verbindung zu bringen. Ob in
einer
Tagespflege, als Gel oder in einem
Gesichtsserum, ist der Wirkstoff auf diesem Wege auch
rezeptfrei zu erwerben.
Gel, Salbe & Co. sollten
in einer dünnen Schicht auf die gereinigte Haut
aufgetragen
werden. Verwendest du Skinoren-Creme und bemerkst schnell
Unverträglichkeiten, wie sehr ausgetrocknete oder juckende Haut,
solltest du ruhig einmal für ein, zwei Tage mit der Behandlung
aufhören. So gehst du sicher, dass du deine Haut nicht
überstrapazierst.
Achte dabei darauf, dass kein Produkt an Mund- und
Nasenschleimhäute oder Augen gerät. Kommen diese Stellen doch in Kontakt mit der
Skinoren-Acelainsäure, solltest du diese mit viel klarem Wasser
auswaschen. Verspürst du starke Reizungen und halten diese
über einen längeren Zeitraum an, solltest du einen Arzt
aufsuchen.
Die Anwendung von Skinoren-Produkten bedeutet allerdings nicht, dass du von
heute auf morgen frei von Akne oder Rosacea bist. Es bedarf etwas Geduld, bis
eine erste Verbesserung des Hautbildes sichtbar zu erkennen ist.
Erste Erfolge mit Skinoren bei Akne, sollten laut Dermatologen nach ca.
acht Wochen zu sehen sein. In manchen Fällen wird das Gel oder die Salbe auch noch nach einer
erfolgreichen Akne-Behandlung weiterverwendet, um Rückfällen aktiv
entgegenzuwirken und vorzubeugen. Solange keine hautreizenden Symptome
auftreten, kann der Wirkstoff auch langfristig angewendet werden.
Gut zu wissen
Da die Säure die Haut reizen und empfindlicher machen kann, solltest du
nicht zeitgleich mechanische oder fruchtsäurehaltige Peelings
durchführen. Auch Reinigungsprodukte mit Alkoholgehalt oder Tinkturen
können deine Haut in Verbindung mit der Azelainsäure stark reizen.
Bist du dir nicht sicher, ob sich deine anderen Kosmetikartikel mit dem
Wirkstoff vertragen, kannst du das acelainsäurehaltige Produkt erst
einmal an einer kleinen Hautstelle an deinem Körper testen.